Bunter Abend mit „Mach’s noch einmal Margarete“ und den „Schrägen Tönen“
Ein Riesenvergnügen! Respekt!
Wieder einmal ist es dem Heimatverein Beuern gelungen, die 480 Besucher des „Bunten Abends“ vollauf zufrieden zu stellen. Heiter-frivol und bis zum Schluss spannend gab die Theatergruppe das Kriminalstück „Mach’s noch einmal Margarete“. Der Dreiakter von Hans Schimmel war mit viel Lokalkolorit auf die „Kurklinik im Krebsbachtal“ umgeschrieben worden. Das sorgte für noch mehr Schenkelklopfer. Neben den bestens auflegten Laienspieler trugen die „Schrägen Töne“ und die Kinder-Tanzgruppe des TSV Beuern (Leitung Diana Otto und Monika Lindenstruth) zur Unterhaltung bei. Diese hatten die Choreografie und den Gesang auf das kriminalistische Geschehen voll und ganz abgestimmt. Gewohnt stimmgewaltig präsentierten sich die „Schrägen Töne“ mit Rita Mattern, Klaus-Jürgen Grün, Anni Funk, Daniel Rac, Inge Volk, Gunnar Wagner, Beate Krämer und Norbert Steinmüller am Piano.
Seltsame Dinge passieren in der Kurklinik: Des Nachts werden Zimmer durchwühlt, aber nichts gestohlen. Das bringt Kurgast und nervige Klupperwarenvertreterin Elvira von Haberstein (super gespielt von Ilona Lindenstruth) auf die Idee, den Verlust ihrer Perlenkette vorzutäuschen.
Die resolute und dem Alkohol zugeneigte Klinik-Chefin Heike Wiesel (tolles Debüt von Angie Müller) verspricht sich bei der Aufklärung der dubiosen Machenschaften Hilfe von ihrer cleveren Cousine Margarete (Cornelia Scheld) und schleust diese als Hilfsköchin in die Klinik ein. Diane Donsel mit dem betörenden Augenaufschlag und einer großen Hautfläche, frei für Tätowierungen aller Art (Anni Funk), hat es auf das männliche Geschlecht abgesehen, zum Beispiel auf den Arzt Dr. Richard Winkler (Wilhelm Sommerlad) oder den schrägen Kurgast Friedhelm Weise (Thomas Kopietz) mit seinen Sponks (WC-Bürsten, die er wie kleine Hunde hinter sich herzieht).
Spätestens als Ganove Ede, der manischen Geheimsprache mächtig, (Theo Nauheimer) auftaucht, wird Schaukelstuhl- Fetischist und Richter Willi Wuchtig (Stefan Lindenstruth) klar, dass es nun mit der Ruhe vorbei ist. Die alternde Diva Liane Camborlini (Inge Volk, Sängerikone auch bei den „Schrägen Tönen“), die mit ihrem russischen Dienstmädchen Theresa (jüngstes Talent der Gruppe: Madeleine Woisin) angereist ist, übt vergeblich für ihren heißersehnten Auftritt bei der abendliche Gala.
Die Kriminalbeamtin Klara Soft, mit der großen Wumme eigentlich der Schreck aller Ganoven im Busecker Tal (Gerhild Erb von der Soko Fünfhausen), scheint hoffnungslos überfordert zu sein. Die Rezeptionistin (Regina Dichte) mit der einschmeichelnden Telefonstimme hat mehr ihre Pausen und ihre Fingernägel im Blick, als ihre Arbeit und ist sich als Navy für den schon drei Mal an der Ganseburg vorbeigefahrenen Chauffeur zu schade.
Zu guter Letzt findet Margarete die angeblich geklaute Perlenkette in einer Plastikdose und der Kurarzt entpuppt sich als Sonderermittler in Sachen Drogen. Diese waren in den Sponks versteckt. Um sich unverdächtig zu machen, hatte sich Drogenhändler Weise als bekloppter Kurgast besonders auffallend verhalten.
„Mädchen für alles“ war einmal mehr Rita Mattern, die stellvertretende Vorsitzende des Heimatvereins. Einen prima Job als Regisseur haben Daniel Rittershaus und Inka Bachmann als Souffleuse gemacht.
„Nun sind alle Kriminalfälle gelöst, die Gangster hinter Schloss und Riegel und in Beuern kann wieder Ruhe einkehren“, so der Vorsitzende Erich Handloser, der auf äußerst amüsante Weise die Schauspieler und ihre Attribute einzeln vorstellte und sich bei allen Mitwirkenden vor und hinter der Bühne bedankte.
Siglinde Wagner